Wird die PET-Flasche bald aus Biokunststoff gefertigt?

30 March 2018

Das niederländische Unternehmen Avantium baut in Antwerpen ein neues Biokunststoffwerk für die Produktion für das, was sie die „PET-Flasche der Zukunft“ nennen: die PEF-Flasche. Diese Abkürzung steht für „Polyethylenfuranoat“. Die Moleküle, die als Bausteine für eine PEF-Flasche dienen, basieren auf pflanzlichen Materialien (Kohlehydraten oder Zucker), während der Hauptgrundstoff für klassische PET-Flaschen Erdöl ist (was bei der Produktion zur CO2-Belastung beiträgt). Nur ein Buchstabe Unterschied im chemischen Alphabet, aber ein Riesenunterschied für die Verpackungswelt.

 

PEF hat gegenüber PET den Vorteil, dass es 100 % biologisch und stabiler ist und man Erfrischungsgetränke darin länger aufbewahren kann. Man soll dann Cola ein Jahr lang aufbewahren können, ohne dass sich der Geschmack verändert, da solche Flaschen die Kohlensäurebläschen länger konservieren und resistenter gegen den schädlichen Einfluss von Luft (Sauerstoff) sind. Also nur Vorteile? Leider nicht. Eine PEF-Flasche wird (genau wie PET) auch nicht von der Natur abgebaut und muss somit normalerweise auch wieder recycelt werden. Aber auf jeden Fall ist das bereits ein ökologischer Schritt nach vorn. PEF ist auch leichter als PET, was Vorteile im Hinblick auf die Transportkosten bietet.

 

Avantium verhandelt zum Bau des Werks (das für 2023 oder 2024 geplant ist) mit dem deutschen Chemiekonzern BASF. Man beabsichtigt, das Werk auf dem Gelände von BASF in Antwerpen zu errichten. Es soll dann die Möglichkeit bieten, jährlich 50.000 Tonnen nachhaltige Flaschen auf Zuckerbasis zu fertigen. Diese Größenordnung ist wesentlich, um die Kosten für die Erfrischungsgetränkeindustrie (die sich von PET auf PEF umstellen muss) attraktiv zu gestalten. Zudem halten sie den wichtigsten Schlüssel in der Hand. Die Frage ist, ob Verbraucher bereit sind, mehr für eine biologische Getränkeverpackung zu bezahlen (ähnlich, wie wir bereits mehr für Biofleisch zahlen), und ob die Behörden sich mit Subventionen oder mit Zusatzabgaben auf PET-Flaschen anschließen.

 

Man erwartet, dass die Verpackungsindustrie bis 2028 komplett für die Umstellung von PET auf das ökologischere PEF bereit ist.

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